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ياهيك الألماني يابلا - selbstverständlichافضل واهدئ طريقة لتعلم اللغة الالمانية B2

Published 7 Sep 2019

تعلم اللغة الالمانية بسهولة وبطريقة تفاعلية / تعلم اللغة الالمانية قصة قصيرة جديدة لتعلم اللغة الالمانية ياهيك الالماني يا بلا نص القصة : Die Sonne geht auf. Jeden Morgen. Und jeden Abend geht sie wieder unter. Das geschieht schon seit tausenden von Jahren. Es ist die Voraussetzung dafür, dass Leben auf unserem Planeten entstehen konnte. Und es ist die Voraussetzung dafür, dass dieses Leben auch weiterhin existieren kann. Solange es Leben gab und geben wird, solange sich die Erde dreht, geht die Sonne auf- und unter. Doch weil das eben schon seit tausenden von Jahren geschieht, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, fällt es gar nicht mehr auf. Es ist normal. Niemand wartet am frühen Morgen gespannt und hofft, dass die Sonne sich auch heute wieder zeigt. Niemand verschwendet einen Gedanken daran, was passieren würde, wenn die sie dem Mond und dem Sternenhimmel eines Abends keinen Platz macht. Das wäre nicht normal. Deshalb denkt niemand daran. Mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der sie die Sonne am Morgen auf- und am Abend untergehen lässt, erfüllt die Natur tausende von Aufgaben. Ohne viel Aufsehen. Ohne viel Beachtung. Doch die Natur braucht kein Lob, um weiterhin verlässlich den Regen fallen, die Bäume blühen und die Pflanzen wachsen zu lassen. Die Natur ist weder von unserer Hilfe abhängig, noch von unserer Anerkennung. Die Abhängigen sind wir. Wir sind davon abhängig, dass die Sonne scheint, dass wir mit genug Wasser versorgt sind und genug zu Essen haben. Wir brauchen die Natur, denn wir sind ein Teil davon. Trotzdem sind wir uns oft nicht bewusst, was alles um uns herum passiert, passieren muss, damit wir leben können. Wenn die Bäume im Frühling anfangen zu blühen, loben wir den Duft und die Schönheit der Blüten. Diese Schönheit ist aber mehr als nur schön. Diese Schönheit ernährt uns. Doch wer denkt schon daran? Die Welt ist voller Wunder – größeren, kleineren, entdeckten oder unentdeckten. Kinder staunen über alles, was sie sehen und was auf der Welt passiert. Über die zwitschernden Vögel, über Regentropfen. Sie staunen über Flugzeuge und Kerzenschein, über den Klang von Musik, den Duft einer Rose. Wann verlernen wir, zu staunen? Wann haben wir schon so viele Vögel zwitschern gehört und so viele Rosen gerochen, dass uns Rosenduft und Vogelgesang nicht einmal mehr auffallen? Wann werden Flugzeuge selbstverständlich, die über unseren Köpfen Menschen durch die Luft befördern? Wann werden Regentropfen selbstverständlich, die so einen weiten Weg zur Erde zurücklegen und Pflanzen wachsen lassen? Nichts ist selbstverständlich. Nichts ist normal. Erst dann, wenn etwas scheinbar Selbstverständliches aufhört, selbstverständlich zu sein, wird es beachtet. Erst dann, wenn die Sonne eines Tages nicht aufgeht, wird es auffallen, dass sie über tausende von Jahren hindurch Licht und Wärme gespendet hat. Erst dann wird auffallen wie wichtig das ist. Erst dann wird allen bewusst werden, wie glücklich man sein kann, wenn die Sonne am Morgen aufgeht. Oft beginnt man die Heimat erst dann so richtig zu schätzen, wenn man weit fort ist. Genauso ist es mit der Familie und mit Freunden. Im Idealfall sind sie immer da wenn man sie braucht. Aber im Leben gibt es Momente, in denen man auf sich alleine gestellt ist. Momente, in denen niemand da ist, der helfen und trösten kann. Oft kommt erst dann Dankbarkeit auf, für die Hilfe und den Trost, den man sich immer so selbstverständlich von lieben Personen erwarten konnte. Glück wird oft nicht als Glück erkannt, wenn es da ist, sondern erst dann, wenn es wieder weg ist. Oft existiert Glück nur in der Vergangenheit als glückliche Erinnerung. Oder als Warten und Hoffen auf Glück in der Zukunft. Viel wertvoller ist Glück jedoch in dem Augenblick, in dem es da ist. Auch wenn es vielleicht gerade das Kostüm der Selbstverständlichkeit trägt.

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